Was darf mein Papagei fressen?
A) Wichtigste Grundregeln
B) Wer kann das richtige Futter empfehlen?
C) Pellets oder Körnerfutter?
D) Welches Frischfutter darf ich füttern?
E) Tierisches Eiweiß
F) Snacks
A) Wichtigste Grundregeln:
I) Auch wenn Sie es noch so schön finden: Sie schaden Ihrem Tier, wenn Sie es von Ihrem Essen naschen / mit fressen lassen! "Ab und zu ein Butterkeks, ein Stückchen Schokolade, ein Schluck Milch ... kann doch nicht schaden!" In vielen Foren ließt man erschreckend oft, diese Meinung. Auch von langjährigen Papageienhaltern und -züchtern. Ich verlasse mich hier lieber auf die Auskunft von Fachleuten (vogelkundige Tierärzte), die täglich mit Tieren zu tun haben, die aufgrund einer falschen Ernährung krank geworden sind:
Auch kleine Mengen der menschlichen Nahrung können gravierende gesundheitliche Schäden bei Ihren Papageien verursachen!
Wenn Sie nicht auf gemeinsame Malzeiten mit Ihren Geiern verzichten wollen, essen Sie gemeinsam mit ihnen pures Obst oder Rohkostgemüse ohne Zusätze (bitte beachten Sie hier unten aufgeführte Links, da nicht jede Frischkost für Papageien geeignet ist). Das fördert das Gemeinschaftsgefühl ebenso und ist für Ihre Tiere gesund.
Bitte verzichten Sie darauf, das Sie Ihre Vögel aus ihrem Mund füttern! Dabei können für die Vögel gefährliche Keime übertragen werden!
II) Füttern Sie auf keinen Fall Futter mit Erdnüssen, egal ob mit oder ohne Schale. vogelkundige Tierärzte raten dringend davon ab, da die Nüsse extrem häufig mit Pilzen belastet sind. Dies verursacht bei Papageien sehr oft Aspergillose, eine Krankheit, die regelmäßig tödlich verläuft. Siehe hierzu mein Beitrag "Aspergillose - der schleichende Tod".
Doch wie soll nun das Futter für Papageien aussehen?
B) Wer kann das richtige Futter empfehlen?
Wie eine artgerechtes Futter Ihrer Papageien aussehen soll, sollten Sie gezielt beim vogelkundigen Tierarzt fragen. Denn das Futter muss auf die Bedürfnisse der von Ihnen gehaltenen Papageienart und auf den Gesundheitszustand Ihrer Tiere abgestimmt sein. In gut geführten Tierarztpraxen ist dies per E-Mail oder Telefon möglich. Oft werden entsprechende Informationen auch auf der Homepage der Tierarztpraxis angeboten. Da Sie Ihre Papageien mindestens 1 x pro Jahr zur Routineuntersuchung beim Tierarzt vorstellen sollten, können Sie spätestens bei dieser Gelegenheit danach fragen. Bitte achten Sie bei Ihrer Tierarztwahl unbedingt darauf, einen vogelkundigen Tierarzt auszusuchen. Diese haben eine Zusatzqualifikation. "Normale" Tierärzte sind erfahrungsgemäß mit der Behandlung von Vögeln häufig überfordert.
Warum nicht Züchter, Tierfutterhersteller oder Verkäufern in Zoogeschäften fragen?
Wie eine artgerechtes Futter Ihrer Papageien aussehen soll, sollten Sie gezielt beim vogelkundigen Tierarzt fragen. Denn das Futter muss auf die Bedürfnisse der von Ihnen gehaltenen Papageienart und auf den Gesundheitszustand Ihrer Tiere abgestimmt sein. In gut geführten Tierarztpraxen ist dies per E-Mail oder Telefon möglich. Oft werden entsprechende Informationen auch auf der Homepage der Tierarztpraxis angeboten. Da Sie Ihre Papageien mindestens 1 x pro Jahr zur Routineuntersuchung beim Tierarzt vorstellen sollten, können Sie spätestens bei dieser Gelegenheit danach fragen. Bitte achten Sie bei Ihrer Tierarztwahl unbedingt darauf, einen vogelkundigen Tierarzt auszusuchen. Diese haben eine Zusatzqualifikation. "Normale" Tierärzte sind erfahrungsgemäß mit der Behandlung von Vögeln häufig überfordert.
Warum nicht Züchter, Tierfutterhersteller oder Verkäufern in Zoogeschäften fragen?
1.Selbst viele Züchter füttern ihre Tiere nicht richtig (zu viel fetthaltige Saaten, Nüsse in Schalen). Sei dies aus Unwissenheit, weil sie Rabatt bei bestimmten Herstellern bekommen oder auch, um am Futter generell Geld zu sparen oder um Zeit zu sparen. Denn eines ist klar: Die richtige Ernährung für Papageien ist sehr teuer und zeitintensiver als Fertigfutter aus der Tüte.
2.Die Tierfutterindustrie möchte natürlich genau die Produkte verkaufen, die sie selber herstellen. Dass dies teilweise absolut absurd ist, zeigt das Beispiel Kaninchenfutter. Das gesamte mir bekannte Fertigkaninchenfutter ist nicht nur überflüssig, es ist sogar gesundheitsschädlich für Kaninchen (zu viel Getreide). Eine artgerechte Kaninchenernährung kommt komplett ohne dieses Futter aus: Raufutter, Heu und Frischfutter reichen vollkommen aus. Wie falsch die Empfehlungen für Papageienfutter der Tierfutterindustrie teilweise sind, erkennen Sie z.B. daran, dass es Hersteller gibt, die ein Futter für alle Papageienarten anbieten. Hier wird in keinster Weise berücksichtigt, dass z.B. ein Graupapagei ein komplett anderes Futter als eine Amazone benötigt.
3.Verkäufer haben natürlich das Interesse, ihre Produkte zu verkaufen. Hier kann es zu falschen Empfehlungen kommen, weil nur bestimmte Produkte verkauft werden. Teilweise mischen die Verkäufer auch ihr eigenes Papageienfutter und bieten es zum Verkauf. Nachvollziehbar, dass sie dieses dann verkaufen wollen und eifrig dafür werben. Ebenso wissen viele Verkäufer häufig selber nicht, was für Papageien wirklich gesund ist.
Ein für mich typisches Beispiel für schlechte Futterberatung:"Versele Loro Parque Mix African Parrot -15 kg"Auf der Packung ist ein Graupapagei und ein Ara abgebildet. Auf dem Futter steht, dass es für afrikanische Papageien ist. Warum wird dann ein Ara aus Südamerika abgebildet? Dies führt sicherlich dazu, dass auch andere Papageien, außer den Afrikanischen, dieses Futter erhalten.Im Futter sind unter anderem (geschälte, aber mit Häutchen) Erdnüsse. Erdnüsse sind häufig mit Pilzsporen verseucht. Diese gehen ins gesamte Futter über. Pilzspuren sind als Auslöser für Aspergillose bekannt und gefürchtet. Viele Tierärzte raten daher dringend von Erdnüssen im Futter für Papageien ab.Und trotzdem wird dieses Futter vom Loro-Park empfohlen, der sich das Wohl der Papageien auf die Fahne schreibt. Der Leser möge sich selber ein Urteil bilden.
C) Pellets oder Körnerfutter?
I) Pellets als HauptfutterEin Pellet ist ein Futterbrocken, in dem kleingemahlen alle Futterbestandteile enthalten sind. Dadurch haben Pellets den Vorteil, dass Papageien mit der Futteraufnahme alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen. Selektivfressen (siehe Punkt C II) ist hier nicht möglich. Pellets gibt es in der Regel als Erhaltungs-, Zucht- und Umstellungsfutter. Dieses Futter unterscheidet sich vor allem im Fettgehalt. Auch unterschiedliche Größen werden angeboten. Dadurch kann der Papageienhalter recht gut auf die Bedürfnisse seiner Tiere eingehen. Welches Futter für Ihr Tier geeignet ist, erfragen Sie bitte beim vogelkundigen Tierarzt. Bitte beachten Sie, dass Ihre Tiere bei Pelletfutter mehr Trinkwasser benötigen.
II) Körnerfutter als HauptfutterHier besteht die Schwierigkeit, dass sich die meisten Tiere zuerst auf die fetthaltigen Saaten wie Sonnenblumenkerne stürzen (Selektivfresser). Nach kurzer Zeit sind nur noch die verschmähten Körner (Getreidesaaten) vorhanden. Die meisten Papageien haben ihre Halter sehr gut erzogen: Die Tiere haben sichtbar Hunger, also bekommen sie Futter (wieder mit fetthaltigen Körner) nachgefüllt. Will man Körnerfutter füttern, muss man als Halter hart bleiben: Die vom Tierarzt empfohlene Körnerfuttermenge wird bereit gestellt, nicht mehr. Wenn die Tiere nach dem Verzehr der fetthaltigen Saaten Hunger bekommen, werden sie auch das andere Futter fressen.Bei Körnerfütterung ist eine zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln erforderlich. Denn auch durch die Fütterung von frischem Obst und Gemüse, ist eine ausgewogene Ernährung für die Tiere sehr schwierig. Wie soll man die korrekte Dosierung richtig einzuschätzen? Ein zu wenig schadet den Tieren genauso wie ein zu viel. Aber selbst wenn es gelingen sollte, die Dosierung genau auf das Tier abzustimmen, ist noch nicht gewährleistet, dass das Tier diese auch aufnimmt. Denn meistens werden die Zusatzpräparate über das Futter gestreut oder auch dem Trinkwasser beigemengt.
D) Welches Frischfutter darf ich verwenden?
Lebensmittel, die für Menschen ungiftig sind, können für Vögel tödlich sein (z.B. Avocados).
E) Tierisches Eiweiß
Auch Papageien sind nicht 100 % Veganer. Sie benötigen tierisches Eiweiß. Dieses sollten Sie höchstens 1 x die Woche in kleinen Mengen anbieten. Ich gebe meinen Tieren immer Naturjoghurt / Quark, beides lactosefrei. Ich kenne etliche Vogelhalter, die Käse, gekochte Hühnerknochen, Hundekauknochen verfüttern. Im Käse ist aber Salz, was für die Papageien schädlich ist. Hundeknochen sind oft mit Futtermilben belastet. Bei Hühnerknochen sehe ich eine Gefahr durch Knochensplitter.
F) Snacks
Z.B. Nüsse, Trockenobst, Papageienkekse, Sittichknabberstangen, Hirse sind einige Snacks, die ich als unbedenklich kenne. Alles bitte unbehandelt und ohne Zucker. Auch hier bitte bei vogelkundigen Tierärzten nachfragen, um kein Risiko einzugehen.
Wollen Sie 100 % sicher gehen, fragen Sie bitte auch beim Frischfutter unbedingt Ihren vogelkundigen Tierarzt.
Wie immer bei meinen Beiträgen gilt: Nachahmung auf eigenes Risiko.
Angaben Stand 02.05.23
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