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Donnerstag, 15. Juni 2023

Futterumstellung auf Pellets - Warum und wie vorgehen



Was der Graue nicht kennt, frisst er nicht ...

Papageienhalter kennen sicher diese nette Kopfbewegung, mit der alles "Ungenießbare" aus dem Futternapf geschleudert wird. Ich muss da jedes mal lachen, weil es - vermenschlicht - so verächtlich aussieht. Nach dem Motto: "Was mutest Du mir hier an Futter zu!"

Meine Grauen entschieden, dass ALLES außer Sonnenblumenkernen oder Nüssen "ungenießbar" ist. Sie wurden bei den Vorbesitzern offensichtlich nicht an ausgewogendes Futter gewöhnt.

Testbericht Pelletfutter:



Ich entschied mich nach Absprache mit meinem vogelkundigen Tierarzt für die Futterumstellung auf Pellets und wählte die von Harrison. Pellets sind für Selektivfresser nicht nur eine gute Alternative, weil sie sich nicht mehr nur die Rosinen rauspicken könnenUm gesund zu bleiben ist es in meinen Augen sogar zwingend notwendig. Wie sonst sollen die Tiere an die benötigten Nährstoffe kommen. Da die selektivfressenden Papageien in aller Regel nur das fetteste Futter (Nüsse, Sonnenblumenkerne) fressen, ist diese Ernährung extrem ungesund und kann zu einem sehr frühen Tod führen. In einem Pellet ist dagegen alles, was das Tier braucht und wird gleichmäßig konsumiert. Hier habe ich eine interessante Tabelle gefunden, der die Vor- und Nachteile von Pelletfutter gut darstellt: Futtervergleich http://www.avifood.com/out/pdfs/Futtervergleich.pdf Bitte aber kritisch lesen, da sich diese Aufzählung rein auf Dr. Harrison Futter bezieht - ob und inwiefern andere Pellets auch für die alleinige Fütterung eignen, kann ich nicht sagen. Meine vogelkundige Tierärztin hat mir Dr. Harrison empfohlen (sie verkauft dieses Futter nicht) und bisher sind meine Graupapageien bester Gesundheit. Falls es andere Pellets mit gleicher Qualität gibt, wäre ich dankbar für einen Tipp von Ihnen, da Dr. Harrison wirklich sehr, sehr teuer ist.

Laut Information des Herstellers soll die Umstellung langsam erfolgen, indem man erst ein sogenanntes "Umstellungsfutter" verwendet. Das sind Pellets mit hohem Fettgehalt. Man soll die Futtermenge des bisherigen Futters (in meinem Fall Körnerfutter) reduzieren und gleichzeitig die Menge an Pellets erhöhen.

Meine Grauen schleuderten die Pellets aber nur raus und gingen eher in Futterstreik als das neue Futter zu probieren. Bayu fing sogar an, seine Federn zu fressen.

Daraufhin weichte ich die Pellets in Apfelsaft ein, mixte sie mit dem Blitzhacker mit der Zugabe von  Äpfeln zu einer Suppe.  Außer dieser Suppe bot ich Grundfutter und Wasser nur auf dem Boden an. (Zweimal am Tag bot ich Wasser aus dem Becher aus der Hand an.) Die Begeisterung der Grauen war nicht groß, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen.

Nach und nach zerkleinerte ich die Brocken immer weniger. Es wurde dann mehr ein Brei, schließlich Brei mit Pelletbröckchen ...

Da ich Angst hatte, dass das Futter zu schnell verkeimt, habe ich es dreimal am Tag frisch zubereitet.

Durch diese Methode war die Futterumstellung in einer Woche erfolgreich erledigt. Nach ca. 3 Wochen erfolgte Teil zwei der Umstellung vom Umstellungsfutter auf das Zuchtfutter, das einen geringeren Fettgehalt als das Umstellungsfutter hat. Hier war die Akzeptanz viel größer: Nach ein paar Tagen wurden diese Pellets problemlos gefressen. Der dritte Schritt - d.h. vom Zuchtfutter auf Erhaltungsfutter (mit dem geringsten Fettgehalt) - musste ich nicht mehr durchführen, da Graupapageien fetteres Futter fressen dürfen als z.B. Amazonen.  

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