Allgemeine Informationen zu Zink bei der Vogelhaltung
Neben dem Eigeninteresse der Vogelhalter, müssen die staatlichen Anforderungen erfüllt werden. Diese sind im "Gutachten über die tierschutzgerechte Haltung von Vögeln - Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" vom 10. Januar 1995" nachzuschlagen: "Das Material der Volieren, Käfige und deren Ausstattung darf nicht zu Gesundheitsschäden führen"
Streitpunkt ist vor allem das Material Zink. Verwendet man kein Edelstahl, bestehen die Gitterstäbe in aller Regel aus verzinktem Material. Zink kann bei Vögeln eine Zinkvergiftung auslösen. Zink oxidiert zu Zinkhydroxid, Zinkoxid und Zinkcarbonat, auch Weißrost genannt. Dieser kann oral von Papageien aufgenommen werden. Er ist wasserlöslich und daher führt schon der Kontakt mit der Zunge zu einer Aufnahme.
Geht es um Zink, gibt es die unterschiedlichsten, sich auch widersprechende Auskünfte. Genauso unterschiedlich sind die Angaben, ab welcher Menge Zink gesundheitliche Folgen bei Vögeln zu befürchten sind.
Da aber Obstsäfte Zink aus Konservendosen lösen können, wenn sie Fruchtsäuren enthalten, ist anzunehmen, dass auch das Obst z.B. auf einem Fruchtspieß Zink abgibt. Das selbe Problem besteht bei Messing, weil ein Bestandteil von Messing Zink ist. Dies kann zu einer erhöhten Zinkaufnahme führen, die (bei Menschen) in manchen Fällen gesundheitliche Vorteile haben kann, aber auch zu Beschwerden führen kann, wenn sie zu hoch ist. (Quelle:
Wikipedia)
Bei schlecht verarbeitenden Volieren gibt es immer wieder Farbnasen, die von Krummschnäbeln abgeknabbert werden können. Auch ohne diese Farbnasen kann es nicht 100 % ausgeschlossen werden, dass Vögel das Gift aufnehmen. Denn oft halten sich die Vögel mit dem Schnabel an Gitterstangen / Spielzeug fest.
Es gibt drei Methoden, Metall zu verzinken (3)
- Feuerverzinkung: Das Metall wird in geschmolzenes Zink eingetaucht. Beim Trockenvorgang können Tropfpunkte / Zinknasen oder eine gröbere Oberfläche entstehen. Diese können abgeknabbert und oral aufgenommen werden.
- Die Galvanische Verzinkung: Ein Gitter wird in eine Flüssigkeit mit Zinkionen eingetaucht. An das Gitter wird eine andere Polung als an die Tauchflüssigkeit gelegt. Es kommt zu einer elektrostatichen Beschichtung. Hier ist die Oberfläche viel glatter und Partikel lösen sich schwerer.
- Pulverbeschichtung: Nach der galvanischen Verzinkung wird die Beschichtung zusätzlich durch Hitze ausgehärtet.
Für alle drei Methoden der Verzinkung gilt: Durch Einwirkung von Speichel, säurehaltigem Futter (zum Beispiel Obst) und Wasser können sich Zinkionen lösen. Diese werden auch durch Speichel aufgenommen.
- Feuerverzinkung: Das Metall wird in geschmolzenes Zink eingetaucht. Beim Trockenvorgang können Tropfpunkte / Zinknasen oder eine gröbere Oberfläche entstehen. Diese können abgeknabbert und oral aufgenommen werden.
- Die Galvanische Verzinkung: Ein Gitter wird in eine Flüssigkeit mit Zinkionen eingetaucht. An das Gitter wird eine andere Polung als an die Tauchflüssigkeit gelegt. Es kommt zu einer elektrostatichen Beschichtung. Hier ist die Oberfläche viel glatter und Partikel lösen sich schwerer.
- Pulverbeschichtung: Nach der galvanischen Verzinkung wird die Beschichtung zusätzlich durch Hitze ausgehärtet.
Wo kommen Vögel mit Zink in Kontakt?
Es gibt unterschiedliche Aufnahmemöglichkeiten:
- Alle verzinkte Metallteile wie Käfigstäbe, Käfiggitter, Kafigeinrichtung wie Futternäpfe, Befestigungen, Ketten, Bestandteile von Spielzeug wie Aufhängungen, Glocken, innenliegender Draht von Spielzeug, der frei wird, sobald die Papageien einen Teil des Spielzeugs zerstört haben.
- "Zahlreiche Pflanzenschutzmittel und Düngemittel enthalten Zink, und können als Rückstände auf Obst, Gemüse und Körnerfutter gelangen." (1)
- "Neben metallischen Gegenständen gibt es auch weniger offensichtliche Quellen für Zinkintoxikationen. In Kunststoffen wie z. B. Plastikfutternäpfen und Silikonabdichtungen wird unter anderem Zink als Weichmacher verwendet." (2)
Zink schädlich Ja / Nein
Befürworter von verzinktem Material
Z.B. der Volierenanbieter "die-Voliere". Dieses Unternehmen hat ein Gutachten aufgegeben: "Wir haben farbiges 20x20x1,5mm Aluminium-Vierkantrohr (in grün und anthrazit) wie auch Esafort-Draht 12,7x12,7x1,05mm starkverzinkt an der Agrar- & Umweltwissenschaftlichen Universität Rostock von Frau Prof. Dr. med. vet. Petra Wolf untersuchen lassen - mit dem Ergebnis, dass der Zinkgehalt in den von uns verbauten Materialien für die Vogelgesundheit als unproblematisch anzusehen ist."
Gegner von verzinktem Material:
Auch mir rieten zwei vogelkundige Tierärzte von verzinktem Metall ab.
Symptome einer Zinkvergiftung:
Gestörtes "Allgemeinbefinden und gelegentlicher Ausscheidung von grünlichem Kot. Es wird auch ein Zusammenhang mit Federrupfen und Befiederungsstörungen vermutet. Akut verlaufende Zinkvergiftungen gehen mit Bewegungsstörungen, Erbrechen, Durchfall und hoher Sterberate einher." (4)Was spricht gegen Edelstahl?
- Preis: Edelstahlgitter, Edelstahlvolieren, Edelstahlkäfige sind um ein vielfaches teuer als herkömmliche Modelle.
- Es gibt kaum Standardvolieren aus Edelstahl auf dem Markt. Bewährt hat sich eine Modulbauweise. D.h. man kann einzelne Elemente bestellen und diese vor Ort selber aufbauen oder den oft mit angebotenen Aufbauservice nutzen.
- Gewicht: Eine Edelstahlvoliere wiegt um ein vielfaches schwerer als eine aus alternativen Material. Dies ist bei der Standortwahl der Voliere im voraus einzuplanen. Nicht jeder Boden trägt einige 100 kg. Je nach Bodenbelag kann dieser bleibende Schäden bekommen. So z.B. Kork, Laminat, Parkett, Teppich.
Was kann man vorbeugend tun, um den Kontakt der Vögel zu Zink zu verhindern?
Es gibt Halter, die den Käfig so einrichten, dass der Vogel sich nicht am Gitter festhalten kann. Dies ist aber laut der gesetzlichen Verordnung zu erfüllen. Im Sachverständigengruppe "Gutachten über die tierschutzgerechte Haltung von Vögeln - Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" vom 10. Januar 1995: "Die Vergitterung soll aus Querstäben oder Geflecht bestehen". Es gibt bei anderen Vorlagen die Vorschrift, dass Gitterstäbe horizontal angeordnet sein müssen, um den Vögeln das Klettern zu ermöglichen.
Beim Bau der Voliere kann man ein Edelstahlgitter in einen Aluminiumrahmen einziehen. Dadurch minimiert man das Gewicht, es wird günstiger und das Risiko der Zinkvergiftung sinkt.
Bei den meisten Spielsachen gibt es zumindest Teile, die aus verzinktem Metall sind. Bei einigen ist es möglich, das Metall mit Edelstahl auszutauschen. Bei Karabinern ist dies leicht möglich. Die Kettenglieder sind zwar häufig so eng, dass man keinen Karabiner einhaken kann, hier kann man als Bindeglied jedoch einen Schlüsselring verwenden.
Quellen:
- "Retrospektive Studien zur Zinkintoxikation bei Papageienvögeln", Eric Hans-Joachim Diener, 2015, München, Seite 9
- "Retrospektive Studien zur Zinkintoxikation bei Papageienvögeln", Eric Hans-Joachim Diener, 2015, München, Seite 9
- "Retrospektive Studien zur Zinkintoxikation bei Papageienvögeln", Eric Hans-Joachim Diener, 2015, München, Seite 8
- vogeltierarzt.de, Punkt "Vergiftungen" Tierarztpraxis Panschwitz-Kuckau, Tierärztin Sibylle Schindler
- Sachverständigengruppe "Gutachten über die tierschutzgerechte Haltung von Vögeln - Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" vom 10. Januar 1995
Wie bei allen meinen Beiträgen gilt: Nachahmung auf eigenes Risiko!
Stand 17.05.23
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen