Der Graupapagei von Wolfgang de Grahl
Da es sooo viele Bücher über Papageien gibt möchte ich meine Meinung zu den von mir gelesenen Büchern abgeben. Die meisten Buchhandlungen / Büchereien haben diese speziellen Bücher nicht auf Lager. Da ist eine Vorinformation für einen Interessenten schon recht hilfreich. Ich würde mich sehr über weitere Informationen freuen!
Buchbesprechung ISBN 3-8001-7249-6
Der Graupapagei von Wolfgang de Grahl
8. Auflage
Preis: 29,90 Euro
202 Seiten,
gebundene Ausgabe
Schnellaussage für Ungeduldige: Das Buch ist in vielen Bereichen veraltert
und für mich daher als Ratgeber absolut nicht geeignet. Es
ist aber sehr interessant zu schmökern (z.B. Erfahrungsberichte von
Papageienhaltern bezüglich...).
Inhaltsverzeichnis (ohne Unterpunkte):
Die Gattung der Graupapageien wird auf 10 Seiten mit
Bildern sehr ausführlich beschrieben.
Handel früher und heute: Das "heute" bezieht
sich auf das Jahr 1987. Daher wird hier auch noch auf Wildfänge
eingegangen. Als geschichtliche Information ganz nett.
Ratschläge vor der Anschaffung: "Man sollte einen
Graupapagei "als Kind im Hause" betrachten ... (S. 23). Ist ein
guter Einstieg. Auf 5 Seiten werden (für mich recht unsystematisch), diese
Thema behandelt:
Haltung: Ein Käfig ab 80 cm (Breite? Höhe? Tiefe?) wird
hier als großer Käfig angesehen. Für eine Voliere wird verzinktes
Netzgewebe empfohlen. Nach heutigem Wissen sind beide Informationen
absolut NICHT empfehlenswert.
Eingewöhnung: de Grahl stellt den Papagei
als Hauptfigur dar und empfiehlt, diesen bestimmen zu lassen, wie er
schnell er sich eingewöhnt. Man soll nichts mit "Hast" erzwingen
wollen.
Aber: Als Beschäftigung wird
hier z.B. ein "dicken Kokosstrick oder mit einer kurzen Kette, die
im Käfig herunterhängt (Seite 41)" empfohlen. Das scheint mir jetzt recht
einfallslos.
(S. 42). Der Flügelschnitt wird auf dieser Seite regelrecht empfohlen.
Ist das inzwischen nicht sogar gesetzlich verboten?
Beschneiden von Flügeln, Krallen und Schnabel: Also
das geht meiner Meinung nach überhaupt nicht!!!! Lt. de Grahl
werden Papageien durch Flügelbeschneidung "ruhiger und zahmer"
Ernährung:
in meinen Augen ungeeignet: Seite 73: "Sein Liebster Leckerbissen:
Weißbrot mit Butter" inklusive Foto.
Positiv: Eine ausführliche
Beschreibung mit Zeichnungen von einigen "Beeren, Grünes und
Zapfen" hilft, Verwechslungen vorzubeugen. Es handelt sich aber nur
um eine kleine Auswahl.
Zähmung und Nachahmung: Es wird betont, dass nicht
jeder Vogel zahm wird bzw. nachahmen wird und dass dies auch auf die
Beziehung Vogel / Mensch ankäme. (S. 86) Ausflug in Aufzucht, seltene
Farbschläge, Vogel im Fernsehen, Übersicht über Bezugspersonen ... Ein
ziemliches Sammelsurium von Meinungen / Fakten, die nicht alle in den
Bereich Zähmung und Nachahmung fallen.
Zucht: Als erstes kommen hier geschichtliche
Informationen. Die Hauptinformationen beziehen sich auf die Handaufzucht.
Hier wird unter anderem auch die Fütterung aus der Spritze erwähnt, bei
der das Futter direkt in den Kropf gespritzt werden könne (nur für
Experten empfohlen). Diesen Hinweis halte ich für sehr gefährlich, da sich
eventuell auch Anfänger trotzdem mit dieser Fütterung versuchen können.
Die Naturbrut wird mit einem kurzen Absatz abgetan.
Mauser, Federrupfen, Federfressen und
Kanibalismus: Auf
diese Themen wird nur oberflächlich kurz eingegangen (4 Seiten). Das ist
mir nicht ausführlich genug.
Krankheiten: Auf 17 Seiten wird von Dr. med. vet. S. Mundt
für ein Einstieg recht ausführlich auf Krankheiten eingegangen. Das Kapitel
wird gegliedert in
Rechtsfragen von Rechtsanwalt Reinhard Hahn: Auf zwei Seiten wird hier ohne Nennung von §§ Bezug genommen auf das
"Washingtoner Artenschutzübereinkommen", "Bundesnaturgesetz
und Bundesartenschutzverordnung", "Halte- und Zuchtgenehmigung
nach der Psittakoseverordnung", "Gewährleistungsrechte" und
"Papageienlärm". Hier ist auch einiges veraltert und daher
empfehle ich dringend vor Papageienkauf, sich über die aktuellen
Rechtslage zu informieren.
Fazit:
Dieses Buch ist in vielen Bereichen veraltert (z:b. Flügelstutzen). Des
weiteren hält der Autor die Systematik in meinen Augen nicht ausreichend ein. Da ist im Kapitel über
Eingewöhnung etwas über Ernährung und Krankheit geschrieben, worauf sich der
Autor dann z.B. im Bereich Ernährung bezieht: "Schon in verschiedenen
Artikeln und Beiträgen dieses Buches wurde über das Futter der Graupapageien
gesprochen." (Seite 67). Man merkt, dass der Autoren Papageien sehr
schätzt und liebt. Der Schreibstil erinnert mich sehr an Brehms Tierleben. Im
Buch sind sehr wenige Fotos, was mich weniger anspricht. Mir persönlich gefällt
eine Auflockerung mit Bildern / Fotos immer sehr gut. Hauptbestandteil des
Buches sind "Erzählungen von Graupapageienhaltern", die sich fast an
jedes Kapitel anschließen und seitenlang sind.
Buchbesprechung ISBN 3-8001-7249-6
Der Graupapagei von Wolfgang de Grahl
8. Auflage
Preis: 29,90 Euro
202 Seiten,
gebundene Ausgabe
Schnellaussage für Ungeduldige: Das Buch ist in vielen Bereichen veraltert
und für mich daher als Ratgeber absolut nicht geeignet. Es
ist aber sehr interessant zu schmökern (z.B. Erfahrungsberichte von
Papageienhaltern bezüglich...).
Inhaltsverzeichnis (ohne Unterpunkte):
- Beschreibung der Gattung
- Handel fürher und heute
- Ratschläge vor der Anschaffung
- Haltung
- Eingewöhnung
- Ernährung
- Zähmung und Nachahmung
- Zucht
- Mauser, Federrupfen,
Federfressen und Kanibalismus - Krankheiten
- Rechtsfragen
Die Gattung der Graupapageien wird auf 10 Seiten mit
Bildern sehr ausführlich beschrieben.
Handel früher und heute: Das "heute" bezieht
sich auf das Jahr 1987. Daher wird hier auch noch auf Wildfänge
eingegangen. Als geschichtliche Information ganz nett.
Ratschläge vor der Anschaffung: "Man sollte einen
Graupapagei "als Kind im Hause" betrachten ... (S. 23). Ist ein
guter Einstieg. Auf 5 Seiten werden (für mich recht unsystematisch), diese
Thema behandelt:
- Käfiggröße
- Bezugsquelle
- Gesundheit
- Quarantäne und dessen Folgen
- Geschlechtsunterschiede
- Zitate aus Inseraten, Beginn
1875
Haltung: Ein Käfig ab 80 cm (Breite? Höhe? Tiefe?) wird
hier als großer Käfig angesehen. Für eine Voliere wird verzinktes
Netzgewebe empfohlen. Nach heutigem Wissen sind beide Informationen
absolut NICHT empfehlenswert.
Eingewöhnung: de Grahl stellt den Papagei
als Hauptfigur dar und empfiehlt, diesen bestimmen zu lassen, wie er
schnell er sich eingewöhnt. Man soll nichts mit "Hast" erzwingen
wollen.
Aber: Als Beschäftigung wird
hier z.B. ein "dicken Kokosstrick oder mit einer kurzen Kette, die
im Käfig herunterhängt (Seite 41)" empfohlen. Das scheint mir jetzt recht
einfallslos.
(S. 42). Der Flügelschnitt wird auf dieser Seite regelrecht empfohlen.
Ist das inzwischen nicht sogar gesetzlich verboten?
Beschneiden von Flügeln, Krallen und Schnabel: Also
das geht meiner Meinung nach überhaupt nicht!!!! Lt. de Grahl
werden Papageien durch Flügelbeschneidung "ruhiger und zahmer"
Ernährung:
in meinen Augen ungeeignet: Seite 73: "Sein Liebster Leckerbissen:
Weißbrot mit Butter" inklusive Foto.
Positiv: Eine ausführliche
Beschreibung mit Zeichnungen von einigen "Beeren, Grünes und
Zapfen" hilft, Verwechslungen vorzubeugen. Es handelt sich aber nur
um eine kleine Auswahl.
Zähmung und Nachahmung: Es wird betont, dass nicht
jeder Vogel zahm wird bzw. nachahmen wird und dass dies auch auf die
Beziehung Vogel / Mensch ankäme. (S. 86) Ausflug in Aufzucht, seltene
Farbschläge, Vogel im Fernsehen, Übersicht über Bezugspersonen ... Ein
ziemliches Sammelsurium von Meinungen / Fakten, die nicht alle in den
Bereich Zähmung und Nachahmung fallen.
Zucht: Als erstes kommen hier geschichtliche
Informationen. Die Hauptinformationen beziehen sich auf die Handaufzucht.
Hier wird unter anderem auch die Fütterung aus der Spritze erwähnt, bei
der das Futter direkt in den Kropf gespritzt werden könne (nur für
Experten empfohlen). Diesen Hinweis halte ich für sehr gefährlich, da sich
eventuell auch Anfänger trotzdem mit dieser Fütterung versuchen können.
Die Naturbrut wird mit einem kurzen Absatz abgetan.
Mauser, Federrupfen, Federfressen und
Kanibalismus: Auf
diese Themen wird nur oberflächlich kurz eingegangen (4 Seiten). Das ist
mir nicht ausführlich genug.
Krankheiten: Auf 17 Seiten wird von Dr. med. vet. S. Mundt
für ein Einstieg recht ausführlich auf Krankheiten eingegangen. Das Kapitel
wird gegliedert in
- Untersuchungsgang
- Organkrankheiten
- Infektionskrankheiten
- Chirurgische Maßnahmen
- Therapie der
- Papageienkrankheiten
Rechtsfragen von Rechtsanwalt Reinhard Hahn: Auf zwei Seiten wird hier ohne Nennung von §§ Bezug genommen auf das
"Washingtoner Artenschutzübereinkommen", "Bundesnaturgesetz
und Bundesartenschutzverordnung", "Halte- und Zuchtgenehmigung
nach der Psittakoseverordnung", "Gewährleistungsrechte" und
"Papageienlärm". Hier ist auch einiges veraltert und daher
empfehle ich dringend vor Papageienkauf, sich über die aktuellen
Rechtslage zu informieren.
Fazit:
Dieses Buch ist in vielen Bereichen veraltert (z:b. Flügelstutzen). Des
weiteren hält der Autor die Systematik in meinen Augen nicht ausreichend ein. Da ist im Kapitel über
Eingewöhnung etwas über Ernährung und Krankheit geschrieben, worauf sich der
Autor dann z.B. im Bereich Ernährung bezieht: "Schon in verschiedenen
Artikeln und Beiträgen dieses Buches wurde über das Futter der Graupapageien
gesprochen." (Seite 67). Man merkt, dass der Autoren Papageien sehr
schätzt und liebt. Der Schreibstil erinnert mich sehr an Brehms Tierleben. Im
Buch sind sehr wenige Fotos, was mich weniger anspricht. Mir persönlich gefällt
eine Auflockerung mit Bildern / Fotos immer sehr gut. Hauptbestandteil des
Buches sind "Erzählungen von Graupapageienhaltern", die sich fast an
jedes Kapitel anschließen und seitenlang sind.
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